Unendliche Weiten

nichts ohne Widerspruch

willkommen im lesbenswerten Raum

LFT 2007 Marburg

25. bis 28. Mai 2007

 

Ein tolles LFT liegt hinter uns. Wir danken Euch allen, die Ihr dazu beigetragen habt. Wir sind müde, erschöpft, glücklich und stolz. Weil wir uns zuerst ein bisschen erholen mussten, hat eine erste Auswertung bis zum heutigen Tag gedauert. Manches wissen wir noch nicht, z.B. Zahlen der Besucherinnen, finanzielle Bilanz, das werden wir noch nachreichen.

Konzept

Wir freuen uns darüber, dass das Konzept funktioniert hat. Finanziell ist es wohl aufgegangen, zum einen, weil die Kalkulation gut war, für Bedarfsanmeldungen jenseits des vorgehaltenen Budgets hatten wir Verfahren entwickelt, an denen wir uns dann orientieren konnten (siehe auch FAQs). Zum anderen wurden aber auch nicht so viele Bedarfe angemeldet, so dass Einschränkungen von uns aus nicht in sehr großem Umfang nötig waren.
Ob das auf Klugheit, Bedarfslosigkeit, Scheu oder anderes der Lesben zurückzuführen ist, sei dahin gestellt. Sollte das Konzept weiterverfolgt oder wieder aufgenommen werden, ist dies sicher eine wichtige Frage.

Der größte Gewinn jedoch ist aus unserer Sicht das Gespräch, das Miteinander, die große Verantwortungsübernahme der Teilnehmerinnen, die Diskussionen in großem Respekt zu Gerechtigkeit, Wert und Würde, Geld und Solidarität.

Nichts ist fertig.

Aber es ist ein interessantes wieder neu Anknüpfen an die Traditionen und die Kultur des LFT.

Es wurden allerdings weniger Helferinnenstunden als früher abgedeckt. Vielleicht hat das mit dem Konzept zu tun, wir wissen es nicht. Auch die Assistenz - Unterstützung der Lesben mit Behinderung / Andersfähigen Lesben war weniger als sonst. Die umfassendste Unterstützung und Hilfe kam hier von Ex-Orgas und dem LFeV. Das ist eigentlich nicht Sinn der Sache.

Abendprogramm

Der erste Abend war bunt gemischt und ist gut angekommen.

Zum zweiten Abend gab es gemischte Reaktionen. Nicht alle sind einverstanden mit einem Abendprogramm, das nicht in erster Linie mit Gagen finanziert wird.

Open Stage und Slam wurden stark kritisiert.

Der Grundgedanke der offenen Bühne für alle Lesben ist, sich gegenseitig zu zeigen – auch jenseits der Berühmtheit. Das finden wir nach wie vor schön.
Vielleicht sollte aber doch im Vorhinein geguckt, gehört und eine Vorauswahl getroffen werden? Dann braucht es dafür natürlich Verantwortliche mit Zeit und Kraft.
Soll das Publikum alles schätzen und würdigen?
Soll eine Moderation vielleicht mehr Sorge tragen für die Kommunikation und Verständigung zwischen Publikum und Bühne?

Kunst

Nur wenig Kunst und Künstlerinnen waren da, aber die, die da waren, waren zentral und gut zu sehen und haben sich gut betreut gefühlt – danke für diese Rückmeldung. Das LFT als ganzes braucht sicher weiterhin Auseinandersetzung zu Kunst und LFT, aber auch die Künstlerinnen untereinander. Wir haben erlebt, dass es für einige Künstlerinnen schwer war zu kommen, weil andere Künstlerinnen unser Konzept abgelehnt haben.

Plena

Die Plena haben den Rahmen des LFT gesteckt und waren von Respekt, Sorgfalt und Miteinander geprägt.
Wir sind froh, sie so sorgfältig vorbereitet zu haben. Das Mittelplenum ohne Parallelveranstaltung wird so seiner Bedeutung gerecht. Es gab eine gute Kooperation mit der Moderation.
Die Protokolle werden durch den LFeV veröffentlicht.

Stände

Für die Stände waren unsere räumlichen Möglichkeiten optimal. Wiewohl in gewisser Hinsicht nicht unser Verdienst, war uns das eine große Freude. Sind es weniger geworden? Brauchen wir hinsichtlich der Stände eine Bewegung zwischen Tradition und Neuem? Wollen wir mehr und gezielter neue Lesben einladen und erreichen? Das sind auch Fragen an die Ständefrauen selbst, die vieles selbst in die Hand genommen haben und vielleicht auch gern weiterhin tun wollen.

Tagesprogramm

Das Angebot reichte von A-Z, eine bunte Mischung der Themen und Referentinnen. Es gab viele „alte Häsinnen”, aber auch etliche, die zum ersten Mal Referentin auf einem LFT gewesen sind.
Hier noch einmal ein Dank für die Geduld und Nachsicht der Referentinnen, bei so mancher Problematik im Vorfeld oder während des LFT´s.

Trans∗

Auf dem Abschlussplenum wurde der Antrag der Orga 2007 auf Aufhebung des Beschlusses von 1989 – nachdem es zunächst eine Mehrheit dafür gab – durch Veto abgelehnt. Bis zum nächsten LFT 2008 arbeitet eine Veto-Gruppe, um einen neuen alternativen Antrag oder mehrere Anträge zu stellen.

Versorgung

Die Versorgung wurde vollständig autonom und eigenständig von Unterstützerinnen organisiert – vom Konzept bis zur Durchführung. Dafür danken wir den Unterstützerinnen an dieser Stelle noch einmal sehr herzlich. Vieles wurde weiter outgesourct – so war die Versorgung in der Kürze der Zeit machbar. Manche haben daran die Kosten kritisiert und abends im Hörsaalgebäude Essen vermisst. Eine Frage an das Versorgungskonzept der nächsten Orgas.

Freundinnen

Eine spezielle Position hatten unsere Freundinnen und Liebsten. Freundinnen und Liebste, die die Orga mitgetragen haben, uns unterstützt, den Rücken frei gehalten, ausgehalten, dass die Orga, das LFT an erster Stelle des Privatlebens steht, selbst das LFT unterstützt haben. Herzlichen Dank für Eure Kraft und Geduld. Halb ernst, halb Joke kursierte unterwegs mal die Idee einer Selbsthilfegruppe für Freundinnen/Liebste von Orgas. Eine Überlegung, die vielleicht noch mal aufgegriffen wird …

Allgemein – Orga

Ein Jahr ist nicht so viel. Aber, gerade auch vor dem Hintergrund, dass manche von uns schon mal ein LFT organisiert haben, möglich.
Zehn Orgas, die wir am Schluss waren, waren zu wenig.
Auch an dieser Stelle möchten wir noch mal jene erwähnen, die unterwegs dabei waren: fünf weitere Orgas, die v.a. aus persönlichen – d.h. nicht LFT-Orga-bezogenen Gründen und Belastungen das Engagement, die Zeit und Energie für das LFT nicht mehr aufwenden konnten.
Eine jedoch - und auch das wollen wir nicht unerwähnt lassen – ist definitiv im Zuge der Trans∗ - Auseinandersetzung gegangen. Zwar nicht aus orga-internen Gründen – das Miteinander war auch an dieser Stelle von Achtung geprägt – sondern wegen der öffentlichen, v.a. im Internet geführten Schlammschlacht, die geprägt von Verleumdungen und Unterstellungen jeglichen menschlichen Respekt und sachliches Niveau vermissen ließ.
Eine ist gegangen, die spät dazu kam, von uns nicht hinreichend eingeführt wurde und deswegen überfordert war. Wir haben ihr nicht mitgeteilt, dass es auch möglich war, Verantwortung wieder in die Orga zurückzugeben.
Wir danken Euch allen, dass Ihr dabei wart.

Wir danken allen Lesben für das zahlreiche positive Feedback in Hinblick auf unsere Ruhe, Gelassenheit, Gute Laune, Freundlichkeit und Humor.

Wir danken Euch, alle jenen, die da waren, unterstützt, wertgeschätzt, angelächelt haben, mit angepackt, Verantwortung übernommen, und das LFT genossen haben.