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Stellungnahme vom Orga-Team zur Diskussion um Bi-Frauen
auf dem LesbenFrühlingsTreffen


Mit Bedauern, zunehmend auch mit Ärger, lesen und hören wir die Diskussion über den (angeblichen) Umgang der LFT-Orga-Lesben mit Bi-Frauen auf dem LFT. Zunächst möchten wir klarstellen, daß wir nichts gegen Frauen haben, die sich selbst als bisexuell bezeichen.
Wir sehen das LFT nicht als Ort, um Menschen (Frauen, besonders Bi-Frauen) auszugrenzen und auszuschließen, sondern als Ort von und für Lesben, um einmal im Jahr bundesweit (und noch ein bißchen weiter) ein lesbenpolitisches Forum zu schaffen.
Sicherlich hat sich in den letzten Jahren in der Szene einiges geändert; die Vielfalt der gelebten Sexualität ist öffentlicher geworden (gegeben hat es sie schon immer !). Es mag stimmen, daß viele Lesben, durch die Queer-Bewegung bestätigt, lieber mit Männern arbeiten, befreundet sind .... . Das LFT war und ist aber als Ort gedacht, an dem Lesben mit Lesben über ihre Stellung in dieser Gesellschaft diskutieren; überlegen und träumen, was noch geändert werden muß, um eine frauen/lesbenfreundlichere Gesellschaft hervorzubringen.

Und in dieser Tradition wollen wir das LFT weiterführen. Darum haben wir uns bemüht, nur lesbische Referentinnen einzuladen. Ob eine Bi-Frau als Besucherin zu einem Lesben-Treffen kommen will, ist alleine ihr überlassen, kontrollieren können und wollen wir das nicht.

Es stellt sich uns aber die Frage, warum die Grenzen zwischen Bi-Frauen und Lesben aufgeweicht werden sollen, da sie unsererseits nicht mit einer Be- oder Abwertung verbunden sind. Es geht jedoch um eine Selbstdefinition jeder Einzelnen, und Bi-Frauen sehen sich selbst nicht als Lesben.

Wir freuen uns jedoch schon auf das erste bundesweite, gerne von Bi-Frauen organisierte FrauenSommerTreffen (FST), bei dem alle Themen, die Hetero-Frauen, Bi-Frauen und Lesben in einem Patriachat betreffen, laut, bunt und konstruktiv erörtert werden.

Stand: Mai 1999